Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet jedem Bürger eine Grundabsicherung, wenn dieser einmal zu einem Pflegefall werden sollte. Da aber nicht alle notwendigen Leistungen in vollem Umfang übernommen werden, lohnt es sich, zusätzlich eine Pflegezusatzversicherung abzuschließen, wenn man sich das leisten kann. Pflegezusatzversicherungen werden von privaten Versicherungsunternehmen angeboten, können aber auch gesetzlich gefördert werden, wie bei der Pflege-Bahr. Es ist nicht immer einfach, auf den ersten Blick eine passende Pflegezusatzversicherung, zu finden. Man sollte sich daher vor Versicherungsabschluss genau informieren und die unterschiedlichen Angebote verschiedenster Anbieter miteinander vergleichen. Im Internet finden sich kostenlose Versicherungsvergleiche, die einem einen ersten Überblick verschaffen können.
Was erwartet man von einer Pflegezusatzversicherung?
Damit man überhaupt mit einem Versicherungsvergleich beginnen kann, sollte man sich Gedanken darüber machen, was man von einer Pflegezusatzversicherung erwartet und wie viel sie maximal im Monat kosten darf. Eine Pflegezusatzversicherung muss man früh genug abschließen, ist der Pflegefall erst einmal eingetreten, ist es für den Versicherungsabschluss zu spät. Der Abschluss einer Pflegezusatzversicherung sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn man sich die monatlichen Versicherungsbeiträge auch wirklich leisten kann. Es lohnt sich nicht, wenn man in jungen Jahren einige Jahre die Beiträge zahlt und dann aufgrund von Arbeitslosigkeit oder anderweitiger Geldknappheit die Versicherungsbeiträge nicht mehr zahlen kann.
Alle bisherigen Einzahlungen verfallen dann, ohne dass der Versicherungsnehmer später irgendwelche Ansprüche daraus ableiten kann. Wer sich die Beiträge einer Pflegezusatzversicherung langfristig leisten kann, ist im Alter, wenn der Pflegefall eintreten sollte, gut abgesichert. Die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt bei einer Heimpflege bei Pflegestufe III nicht mehr als 1550 Euro. Sollte der Heimplatz teurer sein, was in den meisten Fällen so ist, müssen die Angehörigen die monatliche Differenz bezahlen oder das Ersparte der pflegebedürftigen Person wird aufgezehrt. In der Regel kostet die Heimpflege schon heute zwischen 3000 und 4000 Euro monatlich. Rücklagen sind da schnell aufgebraucht.
Man sollte langfristig denken
Bevor man eine Pflegezusatzversicherung abschließt, sollte man sich folgende Gedanken machen. Es mag sein, dass man die monatlichen Versicherungsbeiträge in der heutigen Zeit problemlos über einen langen Zeitraum hinweg zahlen kann, aber was passiert, wenn die Beitragshöhe angehoben wird? Langfristig ist sicherlich mit einer Erhöhung der monatlichen Beiträge zu rechnen, daher sollte man diese Eventualität immer mit einplanen. Eine Pflegezusatzversicherung macht nur Sinn, wenn man sie auch wirklich bis zum Eintritt der Pflegenotwendigkeit bezahlen kann. Bei vielen Versicherungsunternehmen gibt es zwar gesetzliche Ruhepflichten, die greifen, wenn eine finanzielle Hilfsbedürftigkeit des Versicherungsnehmers eintritt. Diese Ruhezeiten sind nur begrenzt. Nach spätestens 2 bis 3 Jahren Ruhezeit verfallen dann die Ansprüche aus der Pflegezusatzversicherung, wenn die Beiträge nicht mehr gezahlt werden können.
Es ist daher von entscheidender Wichtigkeit, dass man sich vor Vertragsabschluss alle Klauseln ganz genau durchliest und die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit richtig einschätzt. Es ist sicherlich keine leichte Entscheidung, allerdings sollte man sich über die Konsequenzen Gedanken machen, die eintreten, wenn man keine zusätzliche private Absicherung für die eventuelle Pflegebedürftigkeit trifft. Gerade dann, wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig wird, kann jede finanzielle Unterstützung helfen. Man sollte auch bedenken, dass man nicht nur aufgrund des fortschreitenden Alters pflegebedürftig werden kann, sondern auch aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls.