Wenn die Kräfte im Alter nachlassen, müssen Entscheidungen getroffen werden. Auch bei Pflegebedürftigkeit möchten die meisten Senioren in den eigenen vier Wänden bleiben. Doch das ist nicht immer die beste Lösung. Ein Umzug in ein Pflegeheim kann für viele eine attraktive Option sein, besonders wenn die Gefahr von Vereinsamung droht. Zwar haben Alten- und Pflegeheime nicht den besten Ruf, doch das heißt nicht, dass es nicht ausgezeichnete Einrichtungen gibt. Der Gesetzgeber hat viel getan, um die Situation zu verbessern. Heute werden alle behördlich zugelassenen Pflegeheime einmal jährlich durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen überprüft. Jedes Heim wird benotet, diese sind im Internet abrufbar. Dieses System ermöglicht potenziellen Bewohnern eine verlässliche Vorauswahl. Doch der eigene Eindruck ist immer entscheidend, deshalb sollten so viele Heime wie möglich persönlich besichtigt werden.
Worauf ist zu achten?
Heimbewohner möchten gut betreut und dennoch nicht von Leben abgeschnitten sein. Die Lage des Heimes ist deshalb von besonderer Bedeutung. Der Stadtrand mit Wald nähe ist zwar idyllisch, bietet aber selten die Umgebung für eigene Aktivitäten. Das ideale neue Zuhause hat Geschäfte, Friseur, Ärzte und Freizeiteinrichtungen in unmittelbarer Nähe. Zudem sollte eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel gewährleistet sein, damit es für Besucher unkompliziert zu erreichen ist. Die Gestaltung der Innenräume sagt ebenfalls viel über die Qualität des Hauses aus. Sind sie hell und freundlich? Wirkt der Speiseraum einladend? Halten sich viele Bewohner in den Gemeinschaftsräumen auf? Gibt es hausinterne Freizeitangebote? Eine gute Atmosphäre gibt einem Pflegeheim ein Flair von Lebendigkeit, die jeder Besucher sofort wahrnehmen kann.
Gutes Personal ist das A und O
Die personelle Besetzung des Heimes ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Jede seriöse Heimleitung gibt gerne Auskunft über die Zusammensetzung des Teams. Je mehr examinierte Kräfte beschäftigt sind, desto höher ist die Versorgungsleistung einzustufen. Ungelernte Hilfskräfte sollten nur zur Unterstützung der Profis eingesetzt werden, damit die Bewohner in jeder Situation kompetent betreut sind. Die äußere Erscheinung und das Verhalten des Personals sind ein weiteres aussagekräftiges Kriterium. Ein sauberer und adretter Mitarbeiter wird auch bei seinen Schützlingen hohe Maßstäbe anlegen und sie entsprechend pflegen.
Individuelle Wünsche ernst nehmen
Das angebotene Zimmer muss selbstverständlich seniorengerecht gestaltet sein und über ein barrierefreies Bad verfügen. Das Wichtigste ist jedoch, dass sich der neue Bewohner darin wirklich wohlfühlen kann. Deshalb ist vorab genau zu überlegen, welche Ansprüche erfüllt werden müssen, damit das gelingt. Wer sich einen Balkon wünscht, tut gut daran so lange zu suchen, bis er etwas Passendes gefunden hat. Auch das Leben mit einem Haustier ist für viele Senioren ein Stück Lebensqualität. Heute muss sich niemand mehr von seinem Liebling trennen, wenn eine professionelle Versorgung im Heim nötig wird. Zahlreiche Einrichtungen gestatten es ihren Bewohnern, gemeinsam mit ihnen einzuziehen. Niemand sollte frühzeitig Abstriche machen, um die Suche abzukürzen. Sie braucht Zeit und Geduld und dauert manchmal Monate. Doch der Aufwand lohnt sich. Je besser das Gefühl beim Einzug ist, desto schneller wird sich der Neuankömmling einleben.